Orangenbäume schmückten arabische Innenhöfe. Um das 10. Jahrhundert fanden die "Ur-Orangen", kleine Früchte mit schrumpeliger Haut von dornigen Bäumen ihren Weg nach Europa. Arabische Eroberer drangen in Spanien ein und legten die ersten Pflanzungen an. Die reichen Kalifen in Cordoba schmückten ihre Innenhöfe mit den immergrünen Bäumen und genossen das intensive Aroma der Blüten, den „Azahar“. Auch Mallorca war seit 903 für mehr als 300 Jahre unter arabischer Herrschaft. Die steinernen über- und unterirdischen Wasserkanäle und die in Terassen angelegten Gärten sind Zeichen der muselmanischen Vergangenheit.
Bitterstoffe und hoher Säuregehalt machten die Früchte, Vorfahren der heutigen Bitterorange, zwar ungenießbar, doch als ätherische Essenz aus Frucht und Blüten wurden sie in der Medizin hoch geschätzt. „Narandsch“ hieß die Frucht in ihrer arabischen Heimat, in Spanien heißt sie heute noch „naranja“. Sie wurde auch Pomeranze genannt, dies ist zurückzuführen auf die lateinische Bezeichnung "pomum aurantium", der "goldene Apfel" - dieser Name hat vermutlich mit der Verwendung in der Medizin zu tun.